industrialisierung-neumuenster
  Tuchindustrie
 

Tuchindustrie:

Definition der Textilindustrie: Diese ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Gewerbes. Dort werden aus Fasern textile Produkte wie Gewebe hergestellt, die dann in der Bekleidungsindustrie weiterverarbeitet werden.

Industrie/Tuchindustrie vor dem 2. Weltkrieg:

Es sind die Folgejahre des ersten Weltkrieges gewesen, wo die Industrie zum wichtigsten Arbeitgeber in Neumünster wurde. Dies kann man anhand der steigenden Arbeiterzahl in diesem Zweig sehen:

 

Art  der Fabrik

Jahr 1919

Jahr1924

Textil

1846 Beschäftigte

3586 Beschäftigte

Leder

1868 Beschäftigte

4530 Beschäftigte

eisenverab. Indusrie

507 Beschäftigte

1422 Beschäftigte

Gesamt

4221 Beschäftigte

9538 Beschäftigte

 

Insgesamt kann man erkennen, dass sich in innerhalb von 5Jahren die Arbeiterzahl verdoppelt hatte.

 

Die Tuchindustrie hat einen großen Anteil daran. Für diese war es traditionell schwere Stoffe aus Streichgarn für Männer zu produzieren. Dabei hat sich die Tuchindustrie auf Loden spezialisiert, welches ein schwererer Stoff ist.

Von sehr großer Bedeutung waren in dieser Zeit auch die Uniformstoffe und Decken, die als Kriegsvorbereitung dienten. 1939 gab es 9Betriebe, die zusammengerechnet 2100 Beschäftigte hatten.

 

50er Jahre (bzw.1970) mit der Krise:

Es gab einen Aufschwung aufgrund des Bekleidungsbedarfes nach dem Krieg, was ein Produktionswachstum und Erweiterungstendenzen bedeutete. Es gab also eine positive Weiterentwicklung, was man besonders daran sieht, dass die Arbeiterzahl von 1952 bis 1956 um 900 anstieg. Bis 1956 war es noch die bedeutendste Industrie in Norddeutschland, jedoch machte sich im selben Jahr eine Krise bemerkbar, die aufgrund der einseitigen Ausrichtung von „Strichgarnstoffen“ einsetzte. Dadurch gab es eine modebedingte  Abnahme der Nachfrage, da die Menschen nun leichtere Stoffe bevorzugten und dafür brauchten die Industrien Kammgarn, welches sie nicht hatten. Andere Länder produzierten aber mit Kammgarn, so konnte man den wechselnden Marktverhältnissen nicht standhalten und der Konkurrenz nicht standhalten.

Außerdem konnte man sich keine Maschinen leisten, was zur Folge hatte, dass der Niedergang damit langsam besiegelt wurde.

Große Unternehmen waren der Herausforderung jedoch noch erst gewachsen, aber kleinere Fabriken (W.C. Drewes, Köster) mussten schließen.

1970 gab es nur noch 7 Tuchfabriken mit zusammengerechnet 850 Arbeitern, sodass man den Schrumpfungsprozess erkennen konnte.

 

Beispiel einer Tuchfabrik (W.C. Drewes):

Diese Fabrik produzierte Streichgarnwaren für Männer und Frauen. Sie verwendeten technische Textilien, was ihnen ein gutes Geschäft bescherte. Es gab jedoch Konkurrenz aus Italien, der man aber wegen des Fehlens des Maschinenparks aufgrund von zu hoher Kosten nicht standhalten konnte.

Die Folge war die Schließung der Fabrik.

 
  Heute waren schon 3 Besucher (4 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden