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  Strick- und Wirkwarenindustrie
 

Wirk- und Strickwarenindustrie



Wirkwaren werden durch Maschenbildung auf einer Wirkmaschine industriell hergestellt. Strickwaren werden von Maschen mit Hilfe eines Fadens an Strickmaschinen fabriziert. 
In den Neumünsteraner Wirk- und Strickfabriken wurden Jacken, Unterwäsche, Sporttrikotagen, Strümpfe, Westen, Strickwaren aller Art und Mützen produziert. 

Allererst begann die Industrie statt Baumwolle Kunstseide zu verarbeiten und erhielt dadurch einen mächtigen Auftrieb. Jedoch konnten nur die größeren Fabriken diese erfolgreiche Neuerung durchführen, daher musste ein Teil der kleineren Firmen den Betrieb einstellen, z.B. Die Firma von H.F. Uhlemann (1915)

Auch die letzte alte Baumwollfabrik von Sager & Bartram ging 1914 ein, sowie die Firma von K. Schütt (1927). Und nach 1928 gingen auch Behter & Schwarz ein (die nach dem ersten Weltkrieg den Betrieb von Gebr. Behr übernommen hatten).

Aber es kam auch weiterhin zu zahlreichen Neugründungen:

- 1921 vergrößerten Wehrenpfennig & Brüggen (ehemals nur P. Wehrenpfennig) ihre Fabrik, deshalb bezogen sie zu diesen Zweck die ehemalige Tuchfabrik von Bartram

- E. Büttner (1925) übernahm dann im Jahre 1931 die Firma von O. Peter, die allerdings mittlerweile der Tuchfabrik von O.H. Bremer als Zweigwerk gedient hatte

- 1931 E. Orphall (Kielerstraße 31-35) und 1938 E. Wehrenpfennig (Großflecken 39)

Die Zahl der Betriebe änderte sich nicht, jedoch stieg die Beschäftigungszahl auf ca. 870. Dadurch konnte die Bedeutung der Tuchindustrie fast erreicht werden.
Die größten Firmen waren Mehrens mit ca. 675 Arbeitern und Wehrenpfennig & Brüggen mit ca. 110 beschäftigten Personen.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden einige Fabriken zerstört oder teilweise beschädigt. 
Auch viele kleinere Betriebe tauchten nach Kriegsende nicht mehr auf, sowie O. Weber, E. Büttner, A. Düffert und E. Orphall.

Und bei den anderen Firmen liefen die Produktion verhältnismäßig schnell wieder an, doch es kam zu einer Streichgarnknappheit und mussten deshalb mit dem eher ungeeigneten Kammgarn weiterarbeiten.

1953/55 kam es zu Neugründungen von Gebr. Kirsch (Klosterstraße 49-51) und R. Knapp (Propstenstraße).
L. Poser vergrößert um die gleiche Zeit seine Strumpffabrik durch Verlegung in den Haart 111-119).

Die Beschäftigungszahl ist von ca. 650 auf über 1000 Arbeitern gestiegen, allerdings ist die Anzahl der Betriebe von 11 auf 8 gesunken.

1957 kam es zu Problemen, denn nur große Unternehmen waren Herausforderungen gewachsen und deshalb mussten die kleineren Fabriken geschlossen werden (z.B. Kirsch, Wehrenpfennig, Mehrens)
Es konnten sich bis 1970 nur zwei Firmen durchsetzten und zwar waren es Marsian „Maressa“ (Bekleidungsfabrik) und der Betrieb von R. Knapp.


Heutige Wirk- und Strickwarenfabriken gibt es nur noch eine in Neumünster. Es ist die Knapp Strickerei in der Gotenstraße 30.

 
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